Projekt Psycho Trust gegen ausbeuterische Kinderarbeit in Indien
Um die indische Stadt Karur herum ist die Erde fruchtbar. Reisfelder leuchten grün, Frauen in bunten Saris sind bei der Arbeit. Seit Generationen schuften ganze Familien für die Großgrundbesitzer, denen hier alles gehört. Umgerechnet ca. 35 Cent gibt es für 8 Stunden Feldarbeit in glühender Hitze. Das reicht knapp fürs Essen. Die Kinder müssen mitarbeiten.
Einige haben Arbeit in einer Schleiferei gefunden, in der künstliche Edelsteine in Form gebracht werden. Gern stellt man für diese Arbeit Kinder ein, denn sie murren nicht und haben noch gute Augen. Exakte Arbeit ist gefragt. Jeweils ein Schleifer und ein Zuarbeiter schaffen 200 Steine am Tag. Dafür gibt es 65 Rupies, etwa 1,10 Euro. Mittelsmänner verkaufen die Steine in alle Welt.
Kanyga, 13 Jahre alt und seit 3 Jahren dabei, poliert geschliffene Edelsteine. Ihr magerer Verdienst wird gespart, um ihren Brautpreis bezahlen zu können. Mit 14 soll geheiratet werden. Das Mädchen geht in die Abendschule. Was sie denn am liebsten machen würde? „Lehrerin werden.“
Die Lehrerin in der Dorfschule ist Kanygas Vorbild. Fünf Klassen werden in einer Hütte unterrichtet. Der Kindergarten und die Abendschule entstanden mit Unterstützung des terre des hommes Projektpartners „Psycho Trust“. Die Organisation finanziert nicht nur die Schule, sondern kämpft außerdem in 36 Dörfern und Slums von Karur gegen die Ausbeutung von Kindern in Edelsteinschleifereien und Webereien.
Mit Infokampagnen, der Gründung von Frauengruppen und mit dem Bau von Abendschulen und Kindergärten will Psycho Trust die Abhängigkeit von den Großgrundbesitzern verringern und den Kindern einen Schulbesuch ermöglichen.
terre des hommes fördert die Arbeit von Psycho Trust mit 27.000 Euro.
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