Pressebericht vom "Klassik unter Glas"-Konzert 2001
(Badische Neueste Nachrichten vom 22.01.2001)
Glasklarer Klang und neue musikalische Facetten
Dass Musik an sonst eher musikfremden Stätten sich besonderer
Beliebtheit erfreut, wurde wieder einmal durch die große Resonanz auf
das Konzert "Klassik unter Glas" unter Beweis gestellt: In Gewächshäusern
der Gärtnerei Zäpfel in Kuppenheim veranstaltete "terre des
hommes" Murgtal ein Konzert: Wo normalerweise mit Pflanzen gearbeitet
wird, trafen sich Musiker und Zuschauer, um einen wunderbaren Abend zu erleben,
der allen Anwesenden einfach nur große Freude bereitete.
Das Ettlinger Klarinettenquartett leistete dazu gleich zu Beginn seinen Beitrag:
Alexander Mackert, Steffen Unser, Knut Maisch und Martin Vogt eröffneten
das Programm klassisch mit Werken von C. Böhm und W.A. Mozart, bevor
sie das Genre wechselten und "Bach goes to town" von A. Templeton
spielten, dessen barocke Musik mit vielen Blue Notes und Swing-Rhythmen versehen
war.
Ebenso Montis Csardas gelang ihnen sehr eindrucksvoll und spätestens
bei ihrer Zugabe war das Publikum von ihrem Können begeistert. Wieder
zur Klassik zurück präsentierte sich das Streichquartett der Uni
Karlsruhe mit den Violinen Maria Heck und Walter Jahn, Charlotte Hepfer (Viola)
und Dirk Modrow (Violoncello). Sie spielten Schubert, Haydn und Mozart in
einer Weise - schöner und klassischer könnte man es gar nicht interpretieren.
Auch ihren anschließenden Dvorak mit den wunderschönen Melodien
gelang ihnen zur großen Freude des Publikums.
Den zweiten Teil des Konzertes gestaltete ein Ensemble des Kuppenheimer Initiativkreises
Kulturpflege. Mit den von den Streichern eingerahmten Bläsern gelang
ihnen an diesem Abend eine neue klangliche Facette. Doch Beethovens Septett
war nur der Absprung zu dem, was das Publikum noch dankbarer annahm.
Zuerst der fünfte ungarische Tanz von J. Brahms, dessen gesanglichen
Kantilenen durch den Geiger Felix Borel wieder einmal so dargebracht, dass
man schwer glauben konnte, dass seine Ursprünge in Kuppenheim und nicht
in Ungarn liegen.
Ihm gelang einfach alles. Seine Probleme hatte er aber bei der Balkan-Fantasie
von Y. Knmann. Da der Primarius es bei diesem Stück vorzog, im Stehen
zu spielen, hatte der lange Geiger etwas aufzupassen, dass der Bogen nicht
die Decke berührte.
Aber das störte die Zuschauer nicht, im Gegenteil, es erheiterte die sowieso
schon durch die Musik hervorragende Stimmung. Ein Abend, der allen Beteiligten
noch eine ganze Weile in Erinnerung bleiben wird: Vor allem den Organisatoren
von "terre des hommes", die mit dem Erlös des Konzertes das
Projekt "Schule auf Bahnsteig 6" in Bombay wieder einmal ein klein
wenig finanziell unterstützen können.
Über 5000 Mark kamen zusammen - jeder, der an diesem Abend teilnahm, leistete
dazu seinen Beitrag.
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