Die höchste Auszeichnung erhielten sie am Ende ihrer Arbeit: Das Kinderrechtsteam "Nojoud" von terre des hommes hatte Anfang des Jahres in Freiburg den Jugendfriedenspreis der Deutschen Gesellschaft der vereinten Nationen erhalten. In der Begründung hieß es, dass sich dieses Team "in hervorragender Art und Weise hervorgetan hat, um Menschen in der Region das Thema "Kinderrechte" näher zu bringen."
Nun, mittlerweile haben die knapp ein Dutzend Jugendlichen des Teams ihre schulische Karriere im Tulla-Gymnasium beendet, stehen vor einem Studium oder gehen für einige Zeit ins Ausland, so dass sich "Nojoud" nun offiziell aufgelöst hat. Mithin schwang auch etwas Wehmut beim Abschlusstreffen der Nojoud-Mitglieder, bei dem Heinz Wolf - selbst jahrelang bei terre des hommes Murgtal / Mittelbaden aktiv und mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet - nochmals auf die zahlreichen Projekte des Teams zurückblickte.
Höhepunkt war dabei die Teilnahme von Sophie Uhing, der Initiatorin des Teams, beim Nachhaltigkeitsgipfel der UN in Rio de Janiero, für den eindrucksvolle Banner produziert worden waren. In Beiträgen verschiedener Fernsehsender kam Uhing zu Wort und wies dabei auf die Bedeutung der Kinderrechte hin. Es wurden Workshops veranstaltet, an Infoständen oder in der Schule über Kinderarbeit und Kindersoldaten berichtet, man beteiligte sich an Konferenzen, Festivitäten und Basaren und war regelmäßig am Aktionstag "Straßenkind für einen Tag" mit von der Partie. Selbst Zeitungen zu dieser Thematik wurden produziert. Rund 5000 Euro an Spenden sammelte "Nojoud" obendrein. "Uns hat das viel Spaß gemacht und wir haben so viele Erfahrungen gesammelt, die man sonst nie machen würde", wie Sophie Uhing und ihre Mitstreiter betonen. Sie selbst will jetzt nach ihrem Abitur erst einmal für ein Jahr in einer Jugendbegegnungsstätte in Ausschwitz arbeiten, Workshops veranstalten und Stadtführungen leiten.
Heinz Wolf lässt derweil keinen Zweifel, dass "dieses Kinderrechtsteam das bundesweit aktivste war." Immerhin sind es rund 40 Gruppen dieser Art, die unter dem Dach von terre des hommes existieren.
Als Abschiedsgeschenk erhielten die Mitglieder alle einen Kalender mit imposanten Bildern des Kuppenheimer Künstlers Thomas Grochowiak. "Er wurde schon 900 Mal verkauft und hat einen Erlös von über 17.000 Euro erbracht", sagt Wolf, der sich im Übrigen zuversichtlich zeigt, dass alsbald schon in Gaggenau ein neues Kinderrechtsteam entstehen könnte.
BNN 27.08.2015
Text: Stefan Maue
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