Am 12. Januar 2010 wurden weite Teile Haitis, darunter auch die Hauptstadt Port-au-Prince, von einem verheerenden Erdbeben verwüstet. Rund 230.000 Menschen kamen ums Leben, etwa eine Million wurden verletzt und verloren ihr gesamtes Hab und Gut.
Terre des hommes (tdh) beteiligte sich sofort an der akuten Not- und Überlebenshilfe und an der Unterstützung beim Wiederaufbau des zerstörten Landes. Gemeinsam mit tdh Lausanne sowie den haitianischen Partnerorganisationen förderte tdh insgesamt acht Projekte mit 4,7 Millionen Euro, mit denen Hilfe für rund 95.000 Menschen organisiert werden konnte.
Unmittelbare Überlebenshilfe
Unmittelbar nach dem Erdbeben konzentrierte sich tdh auf die Not- und Überlebenshilfe in der Region, wo die Schweizer tdh-Schwesterorganisation aus Lausanne bereits seit 20 Jahren tätig war. Neben Unterkünften, sanitären Anlagen und Trinkwasser wurden Zelte, Plastikplanen und Baumaterial sowie Decken und Matratzen verteilt. Zum Schutz vor Infektionskrankheiten erhielten die Familien Lebensmittel, Moskitonetze und Hygieneartikel wie Seife und Reinigungsmittel, aber auch Zugang zu qualifizierter medizinischer Versorgung. Die Projektmaßnahmen kamen rund 64.000 Menschen zugute, die Hälfte davon an Kindern.
Besondere Schutzbedürftigkeit der Kinder
Neben dieser Versorgung mit dem Allernötigsten lag der Schwerpunkt der Arbeit auf dem Schutz der Kinder. Viele von ihnen wurden in den Wirren der Katastrophe von ihren Familien getrennt oder hatten mit eigenen Augen gesehen, wie Angehörige unter den Trümmern der Gebäude begraben wurden. Tdh hat aus der Tsunami-Flut in Südostasien die Erfahrung gemacht, dass Kinder, die gerade nach Katastrophen allein auf den Straßen umher irren oder in Notlagern auf engstem Raum zusammengepfercht leben, besonderen Gefährdungen wie sexuellem Missbrauch oder Kinderhandel ausgesetzt sind. Um diese Kinder vor den Gefahren der Straße und der großen Zeltstädte zu schützen, wurden Schutzzentren für Kinder errichtet, in denen sie in sicheren Räumen spielen und essen konnten und betreut wurden.
Hilfe bei der Cholera-Epidemie
Nach dem Ausbruch der Cholera im Oktober 2010 versorgten die Helfer von tdh kranke und infizierte Personen. Mobile Ärzteteams desinfizierten Wasserstellen, Häuser und Zelte und untersuchten das ausgegebene Trinkwasser auf Cholera-Erreger. Insgesamt konnten so über 30.000 Patienten behandelt werden.
Die Wirkung der terre des hommes-Hilfe im politischen Kontext
Es war für tdh wichtig, dass die eingesetzten Spenden sinnvoll eingesetzt und kontrolliert verwendet wurden. tdh hat wo immer nötig und sinnvoll mit den allmählich entstehenden staatlichen Stellen zusammengearbeitet, aber auch zum Aufbau einer Zivilgesellschaft beigetragen, um über die örtlichen Partnerschaften die Rechte und Interessen der Ärmsten zu vertreten.
Direkt nach dem Beben ging es darum, schnell und effizient Überlebenshilfe zu leisten. Die aufgebauten Kliniken, Gesundheitsstationen und Apotheken schufen eine bessere Gesundheitsversorgung als vor dem Beben. Mit einer Perspektive für die Zeit von 2010 bis 2014 hat tdh sich neben dieser unmittelbaren Hilfe darauf konzentriert, eine einheimische haitianische Infrastruktur zum Schutz von Kindern zu schaffen.
Dazu wurde in die Fortbildung für haitianische Psychologen und Gesundheitsfachkräfte investiert. Darüber hinaus wurde vor allem praktisches Wissen zur Behandlung posttraumatischer Belastungsstörungen vermittelt und so erstmalig Strukturen zur Behandlung von Traumata geschaffen.
Gerade im psychosozialen Bereich ist der Bedarf an Hilfe in Haiti offenkundig, nicht nur wegen der Nachwirkungen des Erdbebens, sondern auch mit Blick auf die Erfahrungen der Überlebenden mit der alltäglichen Gewalt, Diktatur und Folter in den Jahrzehnten vor dem Erdbeben.
Solidarität aus Mittelbaden
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Narren aus Rotenfels, Schüler aus Gernsbach, Weisenbach und Hörden, Klezmers Techter in der Reithalle Rastatt, Holz- und Rollladenbau Hurrle aus Gaggenau, Late Heroes, Parkett Hettich, Westermann-Bau und das Team Axa Kolb aus Kuppenheim und viele andere spenden großzügig für die Erdbebenopfer in Haiti. |
Aktionen an Schulen und Vereinen, Konzerte und Spenden von Firmen und Privaten erbrachten innerhalb weniger Monate den stolzen Betrag von 23.000 Euro für die Erdbebenopfer in Haiti. „Der Arbeitsgruppe terre des hommes Murgtal/Mittelbaden ist es wichtig, Rechenschaft für die eingesammelten Spenden und Aktionserlöse abzugeben“, so Heinz Wolf, Sprecher der rührigen Kinderhilfsorganisation.
Spenden für syrische und irakische Flüchtlingskinder dringend erbeten
In den Flüchtlingslagern in Jordanien liegt Schnee. Es ist bitterkalt. Unter der Kälte haben auch die Flüchtlingskinder im Norden des Irak zu leiden. Die örtlichen Partner von terre des hommes benötigen dringend weitere Unterstützung, damit die Kinder über den Winter kommen.
Bitte unterstützen Sie die Flüchtlinge im Irak mit einer Spende.
Ihre Spende "Flüchtlinge Irak"
Volksbank Osnabrück
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