Freitag, 12. Dezember 2014 |
Heinz Wolf seit 37 Jahren in der Regionalgruppe von terre des hommes engagiert
Aktive Hilfe für Kinder in Not |
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Seit ihrer Gründung 1977 ist die Regionalgruppe Murgtal/ Mittelbaden von terre des hommes neben der Regionalgruppe Stuttgart die aktivste in Baden-Württemberg. Von Anfang an dabei ist Heinz Wolf aus Oberndorf, der zusammen mit seiner Ehefrau vor 37 Jahren die Arbeitsgruppe gründete. Einen großen Tag erlebte Heinz Wolf am 6. Dezember. Anlässlich des Internationalen Tages des Ehrenamtes überreichte ihm Ministerpräsident Winfried Kretschmann das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Gemeinsam mit 21 weiteren Bürgern erhielt Wolf die Auszeichnung im Neuen Schloss in Stuttgart. „Nächstenliebe, Hilfsbereitschaft und Solidarität sind Tugenden und Werte, die nicht von oben herab verordnet werden können. Diese müssen mit Leben erfüllt und weitergegeben werden", so der Ministerpräsident in seiner Laudatio.
Seinen ersten Kontakt zu terre des hommes (tdh) hatte das Ehepaar Wolf, weil es ein Kind adoptieren wollte. Beide erkannten schnell, dass die Organisation viel wertvollere Arbeit leistet, nämlich den Kindern vor Ort in ihrer Heimat eine Zukunft zu bieten. Sie nahmen Abstand von einer Adoption und machten sich mit der Arbeit von tdh vertraut. Die Organisation bezeichnet sich selbst als entwicklungspolitisches Kinderhilfswerk und sieht ihre Aufgabe darin, mit kleinen überschaubaren Projekten Kindern überall in der Welt zu ihren elementaren Menschenrechten zu verhelfen. Gegründet wurde tdh 1960 von einem Schweizer Journalisten unter seinem Eindruck des Algerienkrieges. Er nannte das Hilfswerk nach einem Romantitel von Antoine Saint-Exupery, was frei übersetzt „Erde der Menschlichkeit" bedeutet. Seine erste Aktion damals war die Versorgung von Kindern in algerischen Flüchtlingslagern. 1966 schlössen sich die in vielen Ländern entstandenen nationalen Ableger des Hilfswerks zu einer internationalen Organisation mit Sitz in Genf zusammen. Unter deren Dach kämpfen inzwischen neun Sektionen aus Europa gegen Mangelernährung, Kinderarbeit, Kinderhandel, Kinderprostitution, den Missbrauch von Kindersoldaten, Maßnahmen zur Bildung und Ausbildung und die Resozialisierung von Straßenkindern. Ebenso wird immer wieder Soforthilfe bei Krisen oder Katastrophen geleistet.
In Deutschland war ebenfalls ein Krieg der Auslöser für die Gründung der ersten nationalen Gruppe. Die täglichen Bilder des Vietnamkrieges von vielen verletzten Kindern veranlasste Menschen in Stuttgart, sich für diese zu engagieren. Sie sammelten Geld, um verletzten vietnamesischen Kindern eine medizinische Versorgung in deutschen Krankenhäusern zu ermöglichen. In den daraus entstandenen regionalen Arbeitsgruppen werden inzwischen durch verschiedene Aktivitäten und Aktionen viele Menschen angesprochen. Neben der Sensibilisierung für die Probleme der Kinder in der ganzen Welt werden dabei auch Spendenerlöse erzielt. Bei der tdh-Arbeitsgruppe Murgtal/Mittelbaden haben sich inzwischen drei Aktionen, die jährlich stattfinden, fest etabliert. Die Radbörse im Frühjahr, eine Konzertveranstaltung und der Basar im November. Bis vor ein paar Jahren fand auch noch regelmäßig im Herbst ein Kinderfest statt. Dieses wurde eingestellt, da der Veranstaltungsort nicht mehr zur Verfügung steht. Daneben gibt es immer wieder Einzelaktionen, wie zum Beispiel der Verkauf des Kunstkalenders des inzwischen verstorbenen Kunstprofessors Thomas Grochowiak. Mit dem Erlös aus diesem Kalenderverkauf in Höhe von 17.000 Euro gelang es, viele Mädchen und junge Frauen in Afrika aus der Zwangsprostitution zu befreien und ihnen ein Bildungsprogramm zu ermöglichen. Weitere wichtige Einnahmequellen sind Benefizkonzerte. Hier traten neben vielen einheimischen Musikern schon Künstler wie das Peter Lehel Quartett im Bereich Jazz oder das Adorno-Quartett mit Kammermusik vom Feinsten auf. Peter Lehel ist inzwischen zu einer Art Institution in der Arbeitsgruppe geworden und reist neben seinem Jazzquartett auch immer wieder mit anderen Künstlern an.
Heinz Wolf ist es jedoch genauso wichtig, die vielen Sponsoren zu erwähnen, die meist schon seit Jahrzehnten mit Anzeigen in Flyern und größeren Einzelspenden die Arbeitsgruppe unterstützen. Seinen eigenen ehrenamtlichen Einsatz schätzt er nach einigem Kopfrechnen auf ungefähr 350 Stunden im Jahr. Viel wichtiger ist nach seiner Meinung aber die Nennung des bisherigen Spendenaufkommens. Die Erlöse aus den unzähligen Aktionen und Aktivitäten des Hilfswerks im Zeitraum von 1977 bis 2014 betragen 2,7 Millionen Euro. Die Spender werden in einer viermal im Jahr erscheinenden terre des hommes-Zeitung über jedes einzelne Projekt detailliert informiert. Im Jahresbericht gibt tdh einen Überblick über die Schwerpunkte der Arbeit und die Verwendung der Gelder. Die Arbeitsgruppe Murgtal/Mittelbaden wird wegen der Höhe der Spendenaufkommen jährlich vom Finanzamt geprüft. Verwaltungskosten entstehen in der Gruppe außer Porto so gut wie keine. In der Geschäftsstelle in Osnabrück kommt man laut Wirtschaftsprüfungsgesellschaft auf Kosten von maximal fünf Prozent der Spendensumme. Die letzte große Aktion der Arbeitsgruppe Murgtal/Mittelbaden war der traditionelle Basar mit Kunsthandwerk in der Wörtelhalle. Rund 2.500 Besucher und 70 Helfer sorgten für einen Erlös von 14.000 Euro, der Flüchtlingskindern aus Syrien und dem Nordirak helfen soll, besser über den Winter zu kommen. Das ist ein neues Rekordergebnis. Neben vielen Kunsthandwerkern, die ihre Arbeiten vorführten und verkauften, gab es Unterhaltung für Kinder und der Sternekoch Wolfgang Raub von Raubs Landgasthaus in Oberndorf sorgte für ein schmackhaftes Mittagessen.
Die nächste große Veranstaltung ist die 25. Radbörse im Frühjahr. Diese wird mit Unterstützung der Radsportfreunde Kuppenheim, dem RadHaus Kastner und der Sparkasse Baden-Baden Gaggenau wieder die größte ihrer Art in der Region sein.
Wer bei terre des hommes mitarbeiten möchte, findet in Heinz Wolf unter Telefon 07225 75543 einen dankbaren Ansprechpartner.
Wochenblick Kuppenheim-Bischweier, 12.12.2014, Hans-Peter Hegmann |
Freitag, 12. Dezember 2014 |
Ministerpräsident Winfried Kretschmann verleiht Heinz Wolf das Bundesverdienstkreuz am Bande
Festakt anlässlich des Internationalen Tags des Ehrenamts im Neuen Schloss in Stuttgart |
Am vergangenen Samstag wurde Heinz Wolf von Ministerpräsident Winfried Kretschmann im Rahmen eines Festaktes anlässlich des Internationalen Tags des Ehrenamts mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland im Marmorsaal des Neuen Schlosses in Stuttgart ausgezeichnet.
1977 waren Heinz Wolf und seine Frau Anne die Hauptinitiatoren der heute selbstständigen „terre des hommes (tdh)- Arbeitsgruppe Murgtal/Mittelbaden". Wolf ist bis heute die federführende Hand der tdh-Arbeitsgruppe. Zahlreiche Aktivitäten gehen auf seine Initiativen zurück: Kinderfeste, Radbörsen, Herbst- und Adventsbasare, Klassik- und Rockkonzerte, Ausstellungen, Verkäufe von Kunstkalendern, um nur die Wichtigsten zu nennen. Sponsoren- und Spendengelder persönlich bei Firmen und Unternehmen in der Region einzusammeln, dafür war und ist sich Heinz Wolf bis heute nicht zu schade. Seit 37 Jahren ist Wolf Sprecher der „tdh-Arbeitsgruppe Murgtal/Mittelbaden", die bis heute mehr als 2,6 Millionen Euro an Hilfsgeldern zusammengesammelt hat.
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Heinz Wolf mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann, SPD-Landtagsabgeordneter Ernst Kopp (rechts) und Bürgermeister Karsten Mußler im Neuen Schloss Stuttgart |
Am 1. April 1975 ist Heinz Wolf in die Sozialdemokratische Partei Deutschlands eingetreten. Er war einige Jahre erster Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Kuppenheim, zuständig für Öffentlichkeitsarbeit, Beisitzer und Kreisdelegierter und ist bis heute Mitglied des Ortsvereinsvorstands.
Vom 20. April 1975 bis 24. Juni 2013 war Wolf Stadtrat, wurde acht Mal hintereinander gewählt und ist damit „Rekordhalter" mit 38-jähriger Gemeinderatszugehörigkeit. Als Vorsitzender und Stellvertreter übernahm er viele Jahre Verantwortung an der Fraktionsspitze. Er war langjähriger Vertreter in der Verbandsversammlung des Nachbarschaftsverbands Bischweier/Kuppenheim, langjähriges Mitglied im Technischen Ausschuss, stellvertretendes Mitglied im Umlegungsausschuss, im Cuppamare-Beirat und im Arbeitskreis „Biotopvernetzung Kuppenheim". Wolf erhielt am 12. November 1995 die Ehrenmedaille des Gemeindetags Baden-Württemberg für 20-jährige Gemeinderatstätigkeit und am 24. Juli 2000 wurde er mit der Stadtehrennadel in Gold für 25-jährige Gemeinderatstätigkeit von Bürgermeister Werner Trauthwein ausgezeichnet. Am 9. Mai 2005 erhielt er die Ehrenmedaille in Gold des Gemeindetags Baden-Württemberg sowie am 16. Januar 2011 das Verdienstabzeichen in Gold des Städtetags Baden-Württembergs für 30-jährige Gemeinderatstätigkeit von Bürgermeister Karsten Mußler.
Im April 2010 gründete sich der „Arbeitskreis Stolpersteine in Kuppenheim", der sich für die Verlegung von Stolpersteinen einsetzt und seit 2013 einige der Gedenksteine in Kuppenheim verlegte, die an das Schicksal der Menschen erinnert, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Selbstmord getrieben wurden. Wolf ist Sprecher des Arbeitskreises Stolpersteine in Kuppenheim.
Wolf hat sich in vielfältiger Weise in zahlreichen sozialen, politischen und gesellschaftlichen Bereichen engagiert und Verantwortung übernommen. Das von Herrn Bundespräsident Joachim Gauck verliehene und von Herrn Ministerpräsident Winfried Kretschmann überreichte Bundesverdienstkreuz am Bande würdigt das Lebenswerk von Heinz Wolf. An der Feierstunde in Stuttgart nahmen neben seiner Frau Anne, seinen Kindern Sarah und David mit Freundin Anja, SPD-Landtagsabgeordneter Ernst Kopp, für die Stadt Kuppenheim Bürgermeister Karsten Mußler sowie langjährige Weggefährten von Wolf teil.
Kommunal-Echo Kuppenheim-Bischweier, 11.12.2014 |
Samstag, 06. Dezember 2014 |
Straßenkind für einen Tag
Aktion von Kinderrechtsteam in der Rastatter Innenstadt |
Schüler der Klasse 6a des Tulla-Gymnasiums machten in der Fußgängerzone mit einem Infostand und Musik auf den erbärmlichen Alltag von Straßenkindern in Afrika aufmerksam. Unterstützt wurden sie dabei von Sophie Uhing, die seit Jahren mit viel Engagement das „terre des hommes-Kinderrechtsteam Nojoud" leitet.
Von einigen unliebsamen Reaktionen abgesehen, überwogen doch deutlich die Freundlichkeit und das Interesse für das Anliegen der jungen Leute. Deshalb waren sie auch zufrieden und stolz auf die rund 300 Euro, die innerhalb kurzer Zeit gespendet wurden.
Weitere Informationen:
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Montag, 01. Dezember 2014 |
Matinee für ein künstlerisches Multitalent
Erinnerung an den 100. Geburtstag von Grochowiak |
Mit einer festlichen Matinee in der Bildergalerie in der Rheinstraße hat der „Initiativkreis Kulturpflege Kuppenheim" (IKK) gestern des vor zwei Jahren verstorbenen Künstlers Thomas Grochowiak gedacht, der am morgigen Dienstag, 2. Dezember, 100 Jahre alt geworden wäre. Der Maler, der ab 1980 in Kuppenheim lebte, sei so vielschichtig, kontrastreich und voller Harmonie gewesen wie seine Tuschearbeiten, sagte der Gaggenauer Künstler Heinrich Nagel in seinem Festvortrag vor mehr als 150 Gästen. Feierlich umrahmt wurde die Veranstaltung von dem Violinenensemble „Vivaldiana" unter der Leitung von Dora Entcheva.
Im Anschluss an den offiziellen Teil konnten sich die Besucher das Filmporträt „Lust auf Farbe" von Ingrid La Planka (ARD 1991) und eine PowerPoint-Präsentation über die Entstehung des monumentalen Wandgemäldes „An die Freude" anschauen. Das von Robert Schumanns Frühlingssymphonie inspirierte Bild schmückt seit 2002 das Foyer im Kuppenheimer Rathaus. „Und wenn ich dieses Bild betrachte, habe ich das Gefühl, dass "der Maler noch unter uns ist. Das Menschliche an ihm war das Überwältigende. Wir sind froh und stolz, dass er mitten unter uns gelebt und gearbeitet hat", bezeichnete es Bürgermeister Karsten Mußler in seinem Grußwort als eine „glückliche Fügung, dass ihn dereinst die Liebe ins Kuppenheim gebracht beschauliche hat".
Kunstbesessener und Kunstmissionar
Heinrich Nagel unternahm in seiner Festrede den schwierigen Versuch, „98 Jahre prall gefülltes Leben" in wenigen Worten zu würdigen. Er beleuchtete Leben und Werk eines Menschen, dessen Wirken maßgeblich beeinflusst worden sei von der Musik, die die leichten, fast schwebenden Formen und die leuchtenden, flüssig-klaren Farben seiner abstrakten Bildkompositionen durchzieht. „Er wollte Schweres schwebend machen. Seine farbigen Tuschen sind so vielschichtig und transparent wie die Musik." Ein Kunstbesessener sei Grochowiak gewesen und ein Kunstmissionar, ein bodenständiger Weltbürger und freiheitsliebender Humanist ohne Wenn und Aber, ein Multitalent und selbst schon ein Gesamtkunstwerk, betonte Nagel, der im Rückblick auch die wesentlichen Stationen im außergewöhnlichen Leben des 1914 in Recklinghausen geborenen Malers, Museumsdirektors und Kunstförderers Revue passieren ließ.
BNN 01.12.21014
Text: BNN-Mitarbeiter Ralf Joachim Kraft
Festrede von H. Nagel (PDF)
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Ansprechpartner
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Wolfgang Deppisch (Projektinfos) Tel. 07222 / 32927
Heinz Wolf (Sponsoring, Allgemeines) Tel. 07225 / 75543
weitere Ansprechpartner
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Erlöse
1992-2012
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Jahr |
Euro |
1992 |
70.000 |
1993 |
75.600 |
1994 |
83.883 |
1995 |
69.617 |
1996 |
51.412 |
1997 |
61.749 |
1998 |
60.333 |
1999 |
68.742 |
2000 |
85.492 |
2001 |
106.375 |
2002 |
78.937 |
2003 |
84.027 |
2004 |
76.662 |
2005 |
149.941 |
2006 |
84.497 |
2007 |
105.958 |
2008 |
104.053 |
2009 |
100.833 |
2010 |
107.254 |
2011 |
103.600 |
2012 |
158.250 |
2013 |
163.420 |
1977-2013 |
mehr als 2,7 Mio. € |
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Detailansicht der Erlöszahlen |
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