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Sophie Uhing und ihr Kinderrechts-Team "Nojoud" |
Sophie und ihre Freunde wollen die Welt ein Stück mitgestalten und nicht nur zusehen, wenn Kinder in der ganzen Welt auf der Straße leben müssen oder in den Krieg geschickt werden. Vor einigen Monaten haben sie die Kinderrechtsgruppe „Nojoud“ gegründet, um auf die unzähligen Verletzungen der Kinderrechte aufmerksam zu machen.
„Es gibt leider immer noch viele Kinder, denen es nicht so gut geht wie uns und die unter ihren schlechten Lebensbedingungen leiden“, bemerkt die 12-jährige Sophie Uhing, die seit neun Jahren in Muggensturm lebt und das Tulla-Gymnasium Rastatt besucht. Ihre Hobbys sind Schach, Reiten, Gitarre und vor allen Dingen Lesen. Dabei stieß sie auf die Geschichte der achtjährigen Nojoud Nasser aus dem Jemen, die mit einem 22 Jahre älteren Mann zwangsverheiratet wurde und vor Gericht ihre Scheidung durchsetzen konnte.
„Ich finde, alle Kinderrechtsverletzungen sind schrecklich, egal ob ein Kind ewig lang arbeiten oder in den Krieg muss, deshalb wollte ich etwas dagegen tun“, erklärt Sophie, die zunächst an eine Patenschaft dachte. Doch das Spenden allein war ihr nicht genug. Auf Vorschlag ihres Vaters Alfred Uhing, der sich wie die ganze Familie sehr für Entwicklungspolitik, aber auch Klimaschutz interessiert und dies auch lebt, ließ sich Sophie das Informationspaket der Kinderhilfsbewegung terre des hommes über Kinderechtsteams zusenden und verfolgte konsequent ihren Weg. Sie gründete die Kinderrechtsgruppe „Nojoud“. „Nojoud hat viel Mut bewiesen, deshalb haben wir uns für diesen Namen entschieden“, äußert Sophie.
Gemeinsam mit acht Klassenkameradinnen startete sie Anfang des Jahres die erste Aktion am Tulla-Gymnasium. „Deine Hand zählt“ rief sie an der Schule auf und konnte 113 Zettel mit roten Händen und Botschaften der Schülerinnen und Schüler an die UN-Politiker in New York senden, um gegen den Missbrauch von Kindern als Soldaten zu protestieren. Bei der Lehrerschaft stieß sie spontan auf Zustimmung, und auch ihre Mitschülerinnen und Mitschüler waren sehr angetan.
„Viele wissen gar nicht, dass es einen Red Hand Day gibt, doch ich denke, auch Kinder müssen sich mit solchen Themen auseinandersetzen“, erklärt Sophie sehr ernsthaft. Entschlossen, noch mehr zu helfen und das Bewusstsein für die Kinderrechtsverletzungen bei anderen zu schärfen, organisierte die Kinderrechtsgruppe am Tulla-Gymnasium zwischenzeitlich Infostände und verkaufte Kuchen. Das eingenommene Geld überwies die Gruppe an terre des hommes zur Unterstützung von Projekten in Angola, wo speziell ehemalige Kindersoldatinnen betreut werden.
Die Kinderrechtsgruppe „Nojoud“, die von Sophies Vater Alfred betreut wird, wurde zwischenzeitlich offiziell von terre des hommes Deutschland als eine von rund 40 Kinderrechtsteams in Deutschland anerkannt. Am 20. November möchte sich die Gruppe an der Aktion „Straßenkind für einen Tag“ beteiligen. Und auch beim tdh-Kinderfest in Kuppenheim am Sonntag, 20. September, wird die Gruppe sich mit ihrer „Red Hand Aktion“ präsentieren.
Sophie hat einen Stein ins Rollen gebracht und wünscht sich, dass sich noch mehr Kinder und Erwachsene für eine bessere Welt einsetzen. „Wir müssen dafür einstehen, dass solche Dinge nicht mehr passieren“, bemerkt Sophie, die erklärt, ein kleiner Beitrag könnte bereits gemacht werden, in dem man viel mehr fair gehandelte Ware kaufe. Wer sich für die Kinderrechtsgruppe „Nojoud“ interessiert, kann Sophie unter sophie.uhing@gmx.de eine Email schreiben.
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