Prof. Thomas Grochowiak
1914 |
in Recklinghausen geboren, lebt und arbeitet in Kuppenheim bei Baden-Baden, Recklinghausen und Fuengirola (Spanien) |
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1948 |
Gründung der Gruppe „junger westen“ (mit Deppe, Hermanns, Schumacher, Siepmann, Werdehausen) Seitdem Einzelausstellungen und Beteiligung an zahlreichen repräsentativen Ausstellungen in Metropolen von Europa, USA, Südamerika, Indien. |
1950 |
bis 1979 in der Leitung der Ruhrfestspiele |
1954 |
Mitglied und von 1979 bis 1985 Präsident des Deutschen Künstlerbundes Berlin bis 1980 Direktor der Städtischen Museen Recklinghausen; und ab 1969 auch der Städtischen Galerie Schloss Oberhausen |
1955 |
Gast des British Council in London |
1965 |
bis 1969 Generalkommissar für die Deutsche Sektion der Biennale de Paris |
1971 |
Kommissar für die Triennale-India, Neu Delhi (bis 1978) |
1972 |
Verleihung des Titels Professor |
1980 |
Verleihung des Großen Bundesverdienstkreuzes |
1982 |
Ausstellung und Leitung eines Workshops der Hochschule für Künste Bremen |
1985 |
Ehrengast der Deutschen Akademie Rom, Villa Massimo |
1987 |
Ehrengast der Villa Romana in Florenz |
1988 |
Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen |
1989 |
Ausstellung und Leitung eines Workshops mit Studenten der Hacettepe-Universität in Ankara/Türkei |
1991 |
ARD-Fernsehflm: „Lust auf Farbe – von Mozart inspiriert“, Film über Thomas Grochowiak von Ingrid LaPlante, Baden- Baden SWF-Fernsehflm „Tonmalereien“ |
1995 |
Ehrenbürger der Stadt Recklinghausen Ehrenvorsitzender des Westdeutschen Künstlerbundes, Mitglied der Darmstädter Sezession, des Vestischen und des Lippischen Künstlerbundes |
1999 |
Eröffnung der Bilderhalle Grochowiak in Kuppenheim |
seit 2000 |
Retroperspektiven und Einzelausstellungen in Baden- Baden, Berlin, Bochum, Detmold, Essen, Frankfurt/M. Gelsenkirchen, Hagen, Karlsruhe, Offenburg, Paris, Stuttgart, Recklinghausen, Straßburg, Uelzen |
2004 |
„Augenkitzel“, Barocke Meisterwerke, Kunsthalle Kiel Monumentales Wandbild im Neuen Rathaus Kuppenheim Hommage à Leos Janácek , Brünn, Haus der Kunsthalle |
2005 |
„Zeitzeugen“, SWR2 |
2006 |
Muse Mozart, Slevogt, Chagall, Hrdlicka, Grochowiak, Ludwigmuseum im Deutschherrenhaus, Koblenz Thomas Grochowiak in der Reihe „Revieratelier“, Autor: Jörg Loskill |
Thomas Grochowiak über sein künstlerisches Arbeiten.
„Es sind unzweifelhaft die selben Quellen, die einerseits für den Musiker zum Antrieb werden, Partituren zu schreiben und Mu- sikkompositionen aufzuführen oder interpretieren zu lassen und andererseits den bildenden Künstler zu Bildkonzepten und zum Bilder-Malen animieren: Kreativität und Imagination, wozu es natürlich auch der Fähigkeit und der Mittel zur akustischen oder optischen Mitteilung bedarf. Das Werk selbst vermittelt sich zum einen über das Gehör, zum anderen durch die Augen und lässt die Botschaft beim Rezipienten zum Erlebnis werden, so er einen Sensus dafür hat.
Man sollte sich dabei bewusst sein, dass sich eine musikalische Komposition, z.B. eine Sinfonie, einzig im Nacheinanderhören der Töne und Akkorde entfaltet und vollendet, während ein Werk der Malerei mit einem Blick in seiner Ganzheit erfassbar wird. Daraus rekrutiert, dass auf Grund der zeitlichen Unterschiedlichkeit des Erlebnis-Prozesses – in der Musik im Nacheinander, in der Malerei in der Totale – ein Bild nicht die ablesbare Wiedergabe eines Musikwerkes, durch Farben, Linien und Formen inter- pretiert, zum Ziel haben kann. Das wäre ein Missverständnis. Es würde auch die freie Entfaltung des Schöpfungs- und Schaffen- sprozesses empfndlich hemmen, wenn nicht gar zunichte machen, wollte man synchron zu der gerade zu hörenden Musikfolge die malerische Entsprechung ins Bild bringen. Der Fluss der Pinselschrift, die Konstellation der Flächenfarben fordern ihr eigenes Leben und Reagieren.“
Ich höre und erlebe im Konzertsaal und bei weitem häufger durch Television und Kassettenrekorder Musik. Manches bleibt bei mir hängen, begeistert mich, irritiert mich, stellt mich vor Fragen – wie in der Malerei. Melodien lassen mich nicht mehr los, be- stimmte Komponisten und Kompositionen faszinieren mich, bringen sich drängend in Erinnerung. Farbfolgen und bildrhythmi- sche Entsprechungen dazu werden wach, musikalische Passagen in der Vorstellung in Farbkonstellationen umgeschmolzen. Ein Musikerlebnis – den Klang in den Ohren – soll der Auslöser, das Grundthema eines neuen Bildes werden. Der weiße Malgrund wartet schon auf die ersten Töne...
Thomas Grochowiak in Fuengirola (Spanien)
Costa del Sol – Frühling in Andalusien: Die Augen trinken sich satt an dem Azur-Blau des mediterranen Himmels und der unend- lichen Weite des Meeres, und mit einer kleinen Blickwendung gleiten anmutig grüne Anhöhen vorüber, blütenweiß gekalkte Häu- sernester, mit den geschmiedeten Arabesken an Toren und Fenstern, Ölbäume und Pinien und ein üppig wucherndes Blütenmeer, in dem das Rot und Gelb und Blau von Oleander, Mimosen und Bougainvillea jubelnd akkordieren. Und noch eine Kopfbewe- gung weiter öffnet sich dem Blick die Silhouette einer wild und elementar sich auftürmenden Bergkette. Wieder und ganz anders als bei meiner Peking-Reise eine Begegnung mit der malerischen Sprache der Zeichen in Granada, in der maurischen Alhambra. Sie beschäftigen mich in der idyllischen Abgeschiedenheit meines Freilichtateliers ebenso wie das Wunder der hunderttausend „Orgelpfeifen“ in den kilometerweiten Tropfsteinhöhlen von Nerja. Daraus sind Bilder geworden, in die sich auch der Klang der Gitarren und Castagnetten gemengt hat, der in meinen Ateliergarten belebend eingedrungen ist.
Weitere Informationen: www.grochowiak.de
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