Wenn es um Umweltverschmutzung geht, dann sind es Kinder, die am schlimmsten betroffen sind, sich aber am wenigsten wehren können. Deshalb hat terre des hommes beschlossen die Kampagne „Kinder haften für ihre Eltern. Genug geredet - ökologische Kinderrechte jetzt achten!" ins Leben zu rufen. Ökologische Kinderrechte werden von der National Coalition der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland definiert als das „Recht eines jeden Kindes auf dieser Welt, in einer intakten Umwelt aufzuwachsen, ein gesundes Leben zu führen und positive Zukunftsperspektiven zu entwickeln". Konkret heißt dies, dass der Klimawandel verlangsamt werden muss, auf Pestizide verzichtet werden muss, Strom nicht mehr aus Atomkraft und Kohlekraft gewonnen wird, sondern aus erneuerbaren Energien und Abwässer z. B. nicht mehr einfach in einen Fluss geleitet werden dürfen. Mittlerweile sterben schon drei Millionen Kinder jährlich an umweltbezogenen Krankheiten.
Es geht darum die Erde so zu hinterlassen, dass Menschen auch in 200 Jahren möglichst gut hier leben können. Dazu muss jeder etwas tun. Anstatt jeden Kilometer gleich mit dem Auto zu fahren, kann man auch zu Fuß gehen. Man kann natürlich auch Bio-Lebensmittel kaufen und auf den Stromverbrauch achten. Computer, Fernseher etc. ausschalten, anstatt auf Stand-by schalten und Strom von Firmen beziehen, die ausschließlich Öko-Strom liefern sind weitere Möglichkeiten. Terre des hommes unterstützt unter anderem ein Projekt in Nicaragua, bei denen Öko-Agrartechniker ausgebildet werden welche lernen, Land nach ökologischen Maßstäben zu bewirtschaften.
Passend zum Thema gibt es bei der Kampagne „Ökologische Kinderrechte" für Kinder und Jugendliche - die Möglichkeit, eine Botschaft auf Bannern für den UN-Gipfel für nachhaltig? Entwicklung im Jahr 2012 in Rio de Janeiro aufzumalen, welche dann gesammelt werden und zusammengenäht auf dem Umweltgipfel als große Leinwand aufgezogen werden sollen. Als Botschaft kann man persönliche Forderungen, Erwartungen, Slogans zum Ausdruck bringen, alles, was einem zum Thema einfällt. Für Kinder, Jugendliche und ganze Schulklassen, die sich engagieren wollen, gibt es die Möglichkeit, bei terre des hommes ein Kinderrechtsteam oder eine Jugend-AG zu gründen.
30 Kinderrechtsteams in Deutschland
Mittlerweile gibt es in Deutschland etwa dreißig aktive Teams. Darunter sind auch einige Schulklassen. Mit Aktionen, die zum einen interessant, lustig und fantasievoll sind, zum anderen aber auch zum Nachdenken anregen, kann man so seinen Teil für eine gerechtere Welt beitragen und hat dabei noch Spaß! Neben klassischen Infoständen kann man sich auch als Straßenkind verkleiden und Passanten über Straßenkinder aufklären oder gegen den Einsatz von Kindersoldaten protestieren, indem man rote Handabdrücke im Rahmen der Aktion „Red Hand" bei Festen, Veranstaltungen etc. sammelt. Einmal im Jahr gibt es außerdem ein Treffen für alle Teams, genannt Vamos, auf dem man sich austauschen kann, gemeinsam an Aktionen teilnimmt und diese auch weiterentwickelt.
Kinderrechtsteam „Nojoud“
Unter www.kinderrechtsteams.de erfährt man, wo es schon Teams gibt, was es Neues gibt und vieles über die Projekte und die Projektländer. Außerdem kann man sich dort anmelden und Fragen stellen, wenn es welche geben sollte. Die Kinderrechtsteams und Jugend-AGs sind natürlich kostenlos. Sie werden mit Material und Infos versorgt. Wir, vom Kinderrechtsteam Nojoud aus Rastatt, haben uns vor über zwei Jahren gegründet. Zusammen haben wir schon drei Zeitungen zu verschiedenen Themen wie Kindersoldaten und Kinderarbeit geschrieben, zwei Mal bei Straßenkind für einen Tag teilgenommen und selber Bilder zum Thema Kindersoldaten auf Leinwand gemalt, die wir schon in unser Schule, dem Tulla-Gymnasium in Rastatt, sowie bei tdh-Konferenzen in Karlsruhe und Bad Honnef ausgestellt haben.
Regelmäßig beteiligen wir uns außerdem an der Aktion Red Hand (www.redhandday.org), bei der rote Handabdrücke auf Papier gegen den Einsatz von Kindersoldaten gesammelt werden und jedes Jahr am 12. Februar Politikern in aller Welt überreicht werden. So war unser Team im Februar 2010 ins Außenministerium nach" Berlin eingeladen, wo wir Außenminister Guido Westerwelle die gesammelten Handabdrücke der Aktion „Red Hand" überreichen konnten.
Im Februar 2011 gewannen wir außerdem 1.000 Euro bei dem Wettbewerb „Ideen Initiative Zukunft", der vom dm-Markt und der UNESCO organisiert wurde.
Im Mai waren wir auch beim Start der Kampagne „Ökologische Kinderrechte in Frankfurt dabei.
Seit Januar haben wir eine eigene Homepage: www.team-nojoud.de
Bei weiteren Fragen können Sie uns auch gerne unter sophie.uhing@gmx.de kontaktieren.
(kiebitz 01/2011 GEW Pädagogik, Text: Sophie Uhing)
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