Spendenaufrufe für Japan
Bündnis Entwicklung Hilft unterstützt Haltung der ARD |
Aus Anlass der derzeitigen Debatte um Spendenaufrufe zu Japan unterstützt das Bündnis Entwicklung Hilft die Entscheidung der ARD, nicht aktiv zu Spenden für Japan aufzurufen. „Bei der Vielzahl der weltweit herrschenden humanitären Notlagen ist darauf zu achten, wo sinnvoll und der Situation angepasst Hilfe geleistet werden kann“, so Dr. Wolfgang Jamann, Präsident des Bündnisses. „Zur Verfolgung langfristig wirksamer Not- und Katastrophenhilfe haben die ARD und das Bündnis Entwicklung Hilft eine gut funktionierende Kooperation etabliert, in der zum Beispiel im letzten Jahr umfangreiche Hilfsmaßnahmen in Haiti und Pakistan unterstützt wurden. Die bisherige Vereinbarung zwischen ARD und BEH greift bei Katastrophen in solchen Ländern und Weltregionen, in denen wir für Qualität und Nachhaltigkeit garantieren können und gilt nicht in Industrieländern.
Die Katastrophenkaskade in Japan hat niemanden von uns kalt gelassen, und der Impuls von Millionen Menschen weltweit, sofort helfen zu wollen, ist sehr verständlich. Wir halten es für angebracht, groß angelegte Spendenaufrufe für Japan nur dann herauszugeben, wenn sichergestellt ist, dass die Spendengelder zweckgebunden in Japan verwendet werden können. Insofern unterstützen wir auch die Position des Spendensiegel-Instituts DZI und die Entscheidung der ARD, wie von Programmdirektor Volker Herres erklärt (siehe Pressemeldung ARD).
Die Kooperation von ARD und Bündnis Entwicklung Hilft beinhaltet die Offenheit für die Zusammenarbeit mit anderen Hilfswerken und Bündnissen und umfasst einen Partnerpool, dem sich Hilfsorganisationen anschließen können. Dabei muss die Seriosität und Qualität der Arbeit sichergestellt sein. Wir möchten betonen, dass wir auch weiterhin bereit sind, gemeinsame Lösungen für die Zusammenarbeit bei großen Katastrophen zu finden. Bereits vor der Katastrophe in Japan haben wir Gespräche mit anderen Bündnissen aufgenommen, um hier zu Ergebnissen zu kommen. Im Mittelpunkt unserer Arbeit stehen Not leidende Menschen. Eigeninteressen von Hilfsorganisationen oder Spendenbündnissen sind in solchen Situationen völlig fehl am Platze.“
Weitere Informationen:
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Wirtschaftsschüler spenden 2.500 Euro für jugendliche Flutopfer in Pakistan
Handelslehranstalt mit „New Generation“ 1. Preis bei Berufsschul-Wettbewerb |
„Wir können Ihnen einen weiteren Scheck überreichen!“ Mit diesen Worten hatte Yannick Hinkelmann, Schüler der zweijährigen kaufmännischen Berufsfachschule, die Vertreter der Hilfsorganisation terre des hommes zu einem Treffen in die HLA Gernsbach eingeladen.
Bei der Spendenübergabe an Wolfgang Deppisch und Heinz Wolf erzählten die Schüler, die kurz vor dem Erwerb der Mittleren Reife stehen, von dem erfolgreichen Buchprojekt „New Generation – Was uns Jugendliche im Murgtal bewegt“.
Nach einer ersten Spende über 1.000 Euro im Dezember 2010 konnten die engagierten Schüler nun einen weiteren Betrag über 1.500 Euro zugunsten der Flutopfer in Pakistan überreichen.
Die Autoren des beeindruckenden Projekts stellten ihr Buch sowohl in einem Foto-Studio in Gernsbach als auch in der klag-Bühne in Gaggenau (mit musikalischem Beiprogramm) vor. Durch diese Auftritte und durch Verkaufsstände auf Basaren und Weihnachtsmärkten konnte mittlerweile ein Großteil der Buch-Auflage verkauft werden.
„terre des hommes Murgtal/Mittelbaden“ verwendet die beiden Spenden der HLA sowie weitere Spenden aus der Region (insgesamt nahezu 10.000 Euro) für Projekte in den Bereichen Bildung (Lernmaterial, Einstellung von Jugendbetreuern), Kinderrechte und Kinderschutz sowie für die Familienzusammenführung.
Bei der Übergabe lobten sowohl Heinz Wolf als auch Klassenlehrer Martin Strauß und der stellvertretende Schulleiter Hansjörg Hoffrichter die Zusammenarbeit (Internet-Auktion + Börsenspiel) mit terre des hommes in den vergangenen Jahren. Auch für das kommende Jahr ist ein Projekt mit Schülern der Wirtschaftsschule geplant.
New Generation mit 12.000 Euro Preisgeld
Stolz berichteten Toseef Ullah und Robert Linzing von der Nominierung für den BEO, einem Preis der Baden-Württemberg Stiftung. Der Wettbewerb soll die öffentliche Aufmerksamkeit auf die Kreativität, die Zielorientierung und das Leistungsvermögen von Schülerinnen und Schülern in beruflichen Schulen lenken. Bei der Preisverleihung am 1. April war die gesamte Klasse 2 BFW 1/2 der Handelslehranstalt Gernsbach zu einer Gala nach Stuttgart eingeladen. Dabei gelang es des engagierten Murgtäler Schülern in der Wettbewerbsgruppe 2 (Berufskolleg und Zweijährige Berufsfachschule) mit ihrem Buch „New Generation - Was uns Jugendliche im Murgtal bewegt“ einen 1. Platz (nominiert mit 12.000 €) zu gewinnen.
Weitere Informationen:
- beo - Wettbewerb Berufliche Schulen
- Buchprojekt:
- Aktuelles 12/2010:
- Murgtäler Schüler spenden 1000 Euro für Flutopfer in Pakistan
Scheckübergabe aus Bucherlösen an terre des hommes
- Vorwort zum Buch „New Generation – Was uns Jugendliche im Murgtal bewegt“
- Aktuelles 11/2010:
- Was Jugendliche im Murgtal bewegt
„New Generation": Buchprojekt von Schülern der Handelslehranstalt Gernsbach
- „New Generation": Was Jugendliche im Murgtal bewegt
Buchprojekt einer Klasse der Handelslehranstalt Gernsbach eignet sich als Weihnachtsgeschenk / Erlös geht nach Pakistan
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Trotz leichten Anstiegs verfehlt Deutschland erneut Entwicklungshilfeziel
Stellungnahme zu den aktuellen Entwicklungshilfezahlen der OECD |
Nach den heute von der Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) vorgestellten Zahlen ist trotz eines leichten Anstiegs die öffentliche Entwicklungshilfe Deutschlands im Jahr 2010 nicht in dem Maße gestiegen, wie es der Stufenplan der Europäischen Union verlangt. Die deutsche öffentliche Entwicklungshilfe betrug im vergangenen Jahr 12,723 Milliarden US-Dollar, 2009 waren es 12,079 Milliarden. Der Anteil der Entwicklungshilfe am Bruttonationaleinkommen ist mit 0,38 Prozent immer noch lediglich auf dem Stand von 2008. 2009 war er sogar auf 0,35 Prozent abgesunken.
Deutschland liegt damit in absoluten Zahlen nur noch auf Platz 4 der Geberländer hinter den USA, Frankreich und Großbritannien. 2008 lag Deutschland noch auf dem zweiten Platz. Mit einer Quote von 0,38 Prozent belegt Deutschland gerade noch den 13. Platz unter den 23 westlichen Geberländern.
»Es ist höchste Zeit, dass das UN-Sicherheitsrat-Mitglied Deutschland seine internationalen Verpflichtungen erfüllt«, sagte Danuta Sacher, Geschäftsführerin von terre des hommes. »Im Rahmen der EU hat Deutschland sich verpflichtet, 2010 die Entwicklungshilfe auf 0,51 Prozent des Bruttonationaleinkommens zu steigern. Tatsächlich liegt die Entwicklungshilfequote nur bei 0,38 Prozent. Dass dies selbst bei knappen Kassen nicht so sein muss, beweist die britische Regierung. Sie hat ihre Entwicklungshilfemittel 2010 um fast 2,5 Milliarden US-Dollar gesteigert und Deutschland in der Rangliste der Geberländer überholt. Ein verbindlicher Stufenplan der Bundesregierung zur Steigerung der Entwicklungshilfemittel bis zum Jahr 2015 ist überfällig.«
Welthungerhilfe und terre des hommes begrüßen in diesem Zusammenhang ausdrücklich den Vorschlag des Vorsitzenden des OECD-Entwicklungsausschusses Brian Atwood, einen Kodex zu verabschieden, mit dem die Entwicklungshilfeversprechen durch konkrete Pläne abgesichert werden.
Wolfgang Jamann, Generalsekretär der Welthungerhilfe, erklärte: »Das Argument des BMZ, es käme mehr auf die Ergebnisse als auf die Höhe der Entwicklungshilfe an, ist irreführend. Die Wirksamkeit der deutschen Entwicklungszusammenarbeit steigern zu wollen, ist eine begrüßenswerte Selbstverständlichkeit. Aber ohne ausreichende Finanzmittel können weder Schulen oder Krankenhäuser effektiv arbeiten noch Straßen gebaut oder Trinkwassersysteme errichtet werden. Im Gegenteil: Die Unterfinanzierung von Entwicklungsprogrammen untergräbt ihre Wirksamkeit.«
Welthungerhilfe und terre des hommes veröffentlichen jährlich den Bericht »Die Wirklichkeit der Entwicklungshilfe« als kritische Analyse der offiziellen deutschen Entwicklungspolitik. Der OECD-DAC-Schattenbericht skizziert die quantitativen und qualitativen Aspekte der deutschen EZ-Leistungen vor dem Hintergrund der entwicklungspolitischen Zielsetzungen der Bundesregierung. Der aktuelle Bericht kann im Internet heruntergeladen werden (siehe unten).
Weitere Informationen:
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"Der Wiederaufbau nach der Flut in Pakistan"
Bündnis Entwicklung Hilft veröffentlicht Update des Rechenschaftsberichts |
Aus der öffentlichen Wahrnehmung ist die Flut in Pakistan inzwischen wieder verschwunden, doch unter ihren Folgen leiden die Menschen im Land noch immer sehr. Die unvorstellbaren Regenfälle im Juli 2010 und die daraus resultierenden Überschwemmungen haben das Gesicht Pakistans und das Leben der betroffenen Menschen nachhaltig verändert. Ungeklärte Landrechtsfragen, korrupte Staatsbedienstete, eine instabile Regierung, Slum-Bildung am Rand der größeren Städte und eine weitgehende Zerstörung der Basis-Infrastruktur – die Herausforderungen für den Wiederaufbau sind riesig. „Aber wir haben in Pakistan sehr motivierte und lokal gut verankerte Partner, mit denen wir eng zusammenarbeiten. Das ist eine gute Basis“, erklärt Peter Mucke, Geschäftsführer des Bündnis Entwicklung Hilft.
Für ihre Hilfsmaßnahmen in Pakistan haben die fünf Hilfswerke im Bündnis Entwicklung Hilft und die drei Bündnis-Partner Christoffel-Blindenmission, DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe und Kindernothilfe bisher 10,32 Millionen Euro aus Bündnis-Mitteln eingesetzt bzw. verbindlich verplant. „Unsere Nothilfe, die hunderttausende Menschen erreicht hat, wurde dankbar angenommen. Inzwischen haben wir mit dem langfristigen Wiederaufbau begonnen“, sagt Bündnis-Geschäftsführer Mucke.
Der Bericht „Der Wiederaufbau nach der Flut in Pakistan“ ist ein Update des Berichts „Pakistan: 100 Tage Flutkatastrophe" vom 5. November 2010 und gibt einen Überblick über die aktuelle Situation im Land, über die bisherigen Hilfsmaßnahmen und die Planungen der Bündnis-Hilfswerke und der in Pakistan aktiven Bündnis-Partner. PDF-Download
Brot für die Welt, medico international, Misereor, terre des hommes und Welthungerhilfe leisten als Bündnis Entwicklung Hilft akute und langfristige Hilfe bei Katastrophen und in Krisengebieten. Kindernothilfe, Christoffel-Blindenmission und DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe sind Bündnis-Partner. |
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Ansprechpartner
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Wolfgang Deppisch (Projektinfos) Tel. 07222 / 32927
Heinz Wolf (Sponsoring, Allgemeines) Tel. 07225 / 75543
weitere Ansprechpartner
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Erlöse
1992-2012
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Jahr |
Euro |
1992 |
70.000 |
1993 |
75.600 |
1994 |
83.883 |
1995 |
69.617 |
1996 |
51.412 |
1997 |
61.749 |
1998 |
60.333 |
1999 |
68.742 |
2000 |
85.492 |
2001 |
106.375 |
2002 |
78.937 |
2003 |
84.027 |
2004 |
76.662 |
2005 |
149.941 |
2006 |
84.497 |
2007 |
105.958 |
2008 |
104.053 |
2009 |
100.833 |
2010 |
107.254 |
2011 |
103.600 |
2012 |
158.250 |
2013 |
163.420 |
1977-2013 |
mehr als 2,7 Mio. € |
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Detailansicht der Erlöszahlen |
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