2.500 Euro Erlös für Projekte, mit denen terre des hommes Immigrantenkindern bei der Eingliederung hilft und für „Stelzenmännchen“, Kinder aus Karlsruhe, die an Krebs erkrankt sind.
Das Helfer-Team (Ehrenamtliche und Mitglieder):
- Polizeirevier West
- Gewerkschaft der Polizei
- Polizeinotruf
- International Police Associatio
- Zollfahndungsamt
Angeboten wurden Grill-, Bier- und Weinstände.
Terre des Hommes informierte über die Arbeit der Organisation.
Schirmherr der Veranstaltung: Revierleiter, Polizeioberrat Martin Plate.
Beginn war 18.00 bei freiem Eintritt mit den Hits der Rockgeschichte von den 60er Jahren bis heute.
Hilfe für bürgerkriegstraumatisierte Kinder in West-Darfur
Manchmal denkt Laila an früher. An das Dorf. An die stillen, friedlichen Tage dort. An die große Familie. Der Vater hatte drei Frauen, Laila 22 Geschwister. Die Familie lebte vom Ackerbau, was nicht immer leicht war, aber Laila erinnert sich gern daran zurück.
Heute lebt Laila nicht mehr im Dorf. Sie hat keinen Vater, keine Mutter, keine Stiefmütter und keine Geschwister mehr. Laila ist zehn, und ihre Kindheit, ihre Geschichte ist ausgelöscht. Das Mädchen ist ein Opfer des Darfur-Konflikts im Sudan. Praktisch seit Lailas Geburt bekämpfen sich dort Rebellengruppen und die staatliche Armee, die mit Milizen zusammenarbeitet. Es gibt unzählige Berichte über Menschenrechtsverletzungen. Zivilisten wurden getötet, Frauen vergewaltigt, Dörfer zerstört. Schätzungen zufolge kamen mindestens 300.000 Menschen ums Leben, 2,5 Millionen Menschen wurden vertrieben und leben als Binnenflüchtlinge in Lagern.
Aufnahme im Lager
Auch Lailas Familie wurde bei einem Überfall auf das Dorf getötet. Die Kämpfer massakrierten die Bevölkerung, brannten die Felder nieder und stahlen das Vieh. Laila konnte fliehen, zusammen mit ein paar Frauen aus dem Dorf. Sie liefen die ganze Nacht durch, acht Stunden lang, bis sie nach El-Genaina in West-Darfur kamen, wo sie Aufnahme in einem Lager fanden.
In verschiedenen dieser Camps hat terre des hommes Deutschland gemeinsam mit der Schweizer Schwesterorganisation Terre des Hommes Lausanne und unterstützt vom Auswärtigen Amt der Bundesrepublik Deutschland Programme für kriegstraumatisierte Kinder und ihre Familien organisiert. Dabei geht es vor allem um psychosoziale Betreuung der Kinder und Jugendlichen in Kinderschutzzentren. In Trainingskursen lernen die Kinder, ihre Erlebnisse zu verarbeiten und sich vor den Schattenseiten des Lebens in den Lagern – wie Gewalt, Alkohol und Drogen – zu schützen. Die älteren unter den Flüchtlingskindern helfen dabei, Notunterkünfte zu errichten, was ihnen die Möglichkeit eröffnet, etwas eigenes Einkommen zu erziehen. In jedem der derzeit 36 Kinderschutzzentren werden mehr als 5.000 Kinder und Jugendliche betreut. Die Fortschritte werden durch regelmäßige Besuche von Mitarbeitern von Terre des Hommes Lausanne in West-Darfur überwacht.
Vorschulen und Kinderschutz
Nicht alles in den Lagern läuft reibungslos. In 19 Kinderschutzzentren sollten bereits Vorschulen eingerichtet worden sein. Das hat sich verzögert, das zuständige Ministerium hat keine Lehrer geschickt. Sehr erfolgreich hingegen ist die Behandlung besonders traumatisierter Kinder. Dazu gibt es ein spezielles Kinderschutzprogramm, bei dem verstörte, bedürftige und auf medizinische Behandlung angewiesene Kinder versorgt werden. Auch angemessene Notunterkünfte und funktionierende Sanitäreinrichtungen werden aus Mitteln des Programms finanziert.
Laila verbringt heute ihre Tage im dem Kinderschutzzentrum im Camp Riyad in West-Darfur. Sie fühlt sich dort sicher. Wenn es allerdings in der Nähe Auseinandersetzungen gibt und Schüsse fallen, erinnert sie sich an den Überfall und bekommt Angst. Meist aber kann Laila mit den neuen Freunden, die sie im Schutzzentrum gefunden hat, friedlich spielen. Ein bisschen fühlt sich das dann an, als hätte sie wieder ihre vielen Geschwister um sich herum. |