Flutkatastrophe in Asien: Hintergrundinfos
Bericht
Drei
Wochen nach der Flut.
terre des hommes-Mitarbeiterin
Birgit Dittrichs berichtet aus Nagapattinam
/ Südindien.
Die Autorin Birgit Dittrich ist Programmreferentin bei terre
des hommes. Derzeit koordiniert sie die Soforthilfe für die Flutopfer
in Indien. Der Bericht entstand am 16.1.2005, genau drei
Wochen nach dem Tsunami.
Bericht
»Warum
konnten wir weglaufen, und die anderen nicht?«.
Fallbericht
Mariamma.
Der Bericht von Mariamma, 26 und ihrem Sohn Sashibala, 6
Jahre aus dem Fischerdorf Namgiyar Nagar. terre des hommes
Mitarbeiter sprachen mit Mariamma in einem Auffanglager im Ort Nagapattanam.
Hintergrund
Aceh/Indonesien.
Vier Millionen Menschen leben in der Provinz ACEH im Nordwesten
der indonesischen Insel Sumatra. Seit 30 Jahren herrscht Bürgerkrieg
zwischen der indonesischen Regierung und der Guerillagruppe GAM (Bewegung
für ein freies Aceh), die für die Unabhängigkeit von Indonesien
kämpft. Die Kriegsparteien haben tausende Menschen ermordet, tausende
sind »verschwundenen« und gefoltert worden. Etwa 107.000
Menschen sind vor der Brutalität der Militärs und der GAM aus
ihren Dörfern geflohen und fristen ihr Dasein in Lagern und Verstecken.
Es gibt kaum eine soziale Infrastruktur, allein im Jahr 2003 wurden 600
Schulen zerstört. Die Hälfte der Haushalte in Aceh wird von
Witwen geführt.
Bericht
»Es
blieb nicht einmal ein Moment, um wegzurennen«.
Ein Augenzeugenbericht
aus der Provinz Nagapattinam in Indien.
Die beiden Dörfer Akkaraipettai und Keechankuppam gibt es nicht
mehr. Der 26. Dezember war ein Sonntag. Die meisten Kinder waren deshalb
nicht in der Schule, sondern spielten am Strand. Viele Frauen waren damit
beschäftigt, die Fischerboote zu entladen und Fisch zu verkaufen.
Um 9.30 Uhr rollte eine neun Meter hohe Welle über den Strand. Den
Frauen und Kindern blieb nicht einmal ein Moment, um wegzurennen oder
sich irgendwo festzuhalten. Das Wasser schoss über Dörfer und
den Hafen hinweg, 1,5 Kilometer ins Land hinein. Innerhalb
einer Minute riss die Welle 2.250 Menschen in Akkaraipettai, davon 1.250
Kinder und
2.950 Menschen in Keechankuppam, davon 1.550 Kinder mit sich.
Bericht
»Die
Menschen beginnen, ihr Leben wieder aufzunehmen«.
Bericht aus
Südindien.
Die letzten Tage schienen Jahrzehnte zu dauern – so viel Zerstörung,
so viele Tote, so viele Sorgen und Angst! Die Menschen haben langsam
begonnen, ihr Leben wieder aufzunehmen. Die Soforthilfe hat alle erreicht,
die Reaktionen von einheimischen Organisationen, den Bürgern der
Regierung und internationaler Hilfswerke war überwältigend.
Das Indien-Team von terre des hommes Deutschland konzentriert sich auf
die Hilfe von Überlebenden im Bundesstaat Tamil Nadu, insbesondere
in Nagapattinam, Cuddalore und Kanyakumari.
Offener Brief
terre des hommes appeliert an Außenminister Fischer:
Keine
Unterstützung
für die Einrichtung von Massenlagern in Aceh
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